Nach einem achten und einem vierten Platz beim Muppets-Cup der beiden letzten Jahre landeten wir in diesem Jahr auf dem ersten Platz.
Mit bis zu zwölf Spielern konnten wir in diesem Jahr beim Muppets-Cup auflaufen. Samstag früh hatten Flower Power bereits 34:22 gegen die Aufsessigen gewonnen, die Muppets ihre Jugendabteilung DOMestos besiegt (34:24) und die Geröllheimer Amor's Pfeile niedergerungen (28:20). Danach „durften“ wir gegen den alten Bekannten Barfuß Damaskus antreten. Nachdem die erste Halbzeit noch völlig ausgeglichen verlief (23:23), gelang uns Anfang der zweiten Halbzeit bis zur 6. Min. nur ein einziger Korb. Dies ergab eine 10-Punkte-Führung für Barfuß. Lediglich eine Ergebniskosmetik zum 31:39 gelang uns noch.
Nach unserem Spiel trafen Flower Power auf DOMestos und konnten diese 38:28 besiegen. Im
spannenderen Spiel der Aufsessigen gegen die Muppets musste eine Verlängerung herhalten. Per Sudden-Death zog der Gastgeber den kürzeren (32:31). Der darauffolgende Sieg von Barfuß Damaskus gegen die Geröllheimer (41:29) war eine Vorentscheidung für den Einzug ins Halbfinale. In unserem zweiten Spiel, wieder gegen einen alten Bekannten Amor's Pfeile wollte Rö nicht teilnehmen. Trotzdem legten wir bereits in der ersten Halbzeit den
Grundstein für unseren Sieg. Die erste Halbzeit ging mit 22:12 an uns. Allein zwölf Punkte von Udo (darunter zwei Dreier) und eine konsequente Abwehr waren der Garant für diese Überlegenheit. In der zweiten Halbzeit waren es dann die vielen verschossenen Freiwürfe der Pfeile, die ihnen keine Chance ließen, den Spieß noch einmal umzudrehen (sechs Treffer bei 14 Versuchen). Zudem erzielten sie nur zwei Feldkörbe und so konnten wir uns im Angriff ebenfalls etwas zurücklehnen (Endstand 34:23). Als Vorentscheidung über den Einzug ins Halbfinale galt auch das Spiel der Muppets gegen Flower Power. In einem erneut spannenden Spiel unterlagen die Muppets 32:34 und es schien für die Mannen um Heiner Desch alles gelaufen. Doch gleich nach dieser enttäuschenden Niederlage konnten die Muppets wieder Hoffnung schöpfen. Durch eine überzeugende Leistung schlugen die Youngsters von DOMestos die Aufsessigen 32:19. Dies ergab schließlich in der Gruppe A folgendes Bild:
1. Flower Power 6:0
2. Muppets 2:4
3. DOMestos 2:4
4. Aufsessige 2:4
Nun fehlten nur noch zwei Spiele in unserer Gruppe B. Zunächst traten wir gegen die Geröllheimer an, die sehr unter Personalmangel leideten. Durch einen Gastspieler verstärkt konnte das Spiel schließlich stattfinden. Und was für ein Spiel! Wieder einmal startete man locker in die erste Halbzeit. Die Führung war ständig in unserer Hand, doch mehr als auf vier Punkte konnten wir nie davonziehen. Beim Seitenwechsel stand es 21:18. Eine kurze „Tiefschlafphase“ Mitte der zweiten Halbzeit gestattete den von Michael Kunz nach vorne getriebenen Mannen eine komfortable Führung (38:31, 7. Min.). Was nun her musste, kannte man bisher nur aus dem Fernsehen. Manndeckung über das ganze Feld. Was viele Jahre vorher nie geklappt hatte ging auf. Enge Deckung und taktische Fouls ergaben einige Ballgewinne bzw. zwangen die Geröllheimer immer wieder an die Freiwurflinie, wo aus acht Versuchen nur drei Punkte resultierten. Dagegen traf Bedrooch kurz vor Schluss beide Würfe und holte die Führung zurück. Wir hatten mit 40:39 gewonnen und den Einzug ins Halbfinale erreicht. Der Tabellenstand der Gruppe B:
1. Barfuß Damaskus 6:0
2. Labbos 4:2
3. Geröllheimer 2:4
4. Amor's Pfeile 0:6
Beim geselligen Beisammensein am Samstag Abend waren wieder fast nur Muppets und Labbos beteiligt. Wir stellten uns schon auf ein Duell gegeneinander ein, denn weder ein Sieg der Muppets gegen Barfuß Damaskus, noch ein Erfolg unseres Teams gegen Flower Power schien möglich.
Doch unser 9-Uhr-Spiel brachte die Überraschung. Die erste Halbzeit wogte hin und her. Über 7:0, 10:5 und 18:15 schmolz unser Vorsprung dahin wie der Schnee von gestern in der Sommersonne des letzten Jahres. Beim Seitenwechsel stand es nur noch 22:20. Danach gelang es weder uns, noch den Gegnern, den einmal herausgespielten Vorsprung zu halten oder auszubauen. Erzielten wir einmal sechs Punkte in Folge, schlugen Hellmich & Co mit einer Acht-Punkte-Serie zurück. Die letzte Minute des über 2x15 Minuten ausgetragenen Duells begann mit unserer 48:44- Führung. Ein Dreier von Lothar Hellmich, zwei verschossene Freiwürfe von Rainer und ein erfolgreicher Freiwurf wieder von Lothar brachten den Ausgleich. Es war Bedrooch vorbehalten, durch zwei Freiwürfe drei Sekunden vor dem Ende unseren Sieg zu sichern. Der Endstand von 50:48 bedeutete unseren überraschenden Einzug ins Finale.
Nun lag es an den Muppets, das am Vorabend besprochene Duell zu realisieren. Leider zeigten die unter der Regie von Andi Bauer angetretenen Barfuß Damaskus keine Blöße und wehrten sich erbittert gegen die verzweifelt kämpfenden Muppets. Zwar konnten Schwächephasen in der ersten Halbzeit (von 12:22 auf 23:25) und in der zweiten Halbzeit (von 34:43 auf 57:58) durch vier Dreier von Wolfgang Hager und drei Dreier von Heiner Desch wieder aufgeholt werden, doch in der letzten Minute kam der völlige Einbruch. Während auf der Seite der Muppets keine Punkte mehr zu notieren waren, verwandelte der Gegner sieben von neun Freiwürfen. Das Spiel endete 65:57 für Barfuß Damaskus.
In unserer durch ein Weißwurstfrühstück versüßten (?) Pause trafen die beiden Letztplazierten vom Samstag aufeinander. Auch hier blieben die Pfeile sieglos, konnten also beim ganzen Turnier keinen einzigen Sieg erzielen. Die Aufsessigen dagegen tobten wie wild und führten bereits Mitte der zweiten Halbzeit mit 40:20. Danach gelang so gut wie alles und am Schluss standen 71 Punkte zu Buche (Endergebnis 71:33) und damit das höchste Ergebnis des Turniers. Über das Spiel um Platz fünf ist leider kein Ergebnis überliefert. Verstärkt durch Bedrooch konnten die Geröllheimer jedoch einen Sieg einfahren. Im kleinen Finale um Platz 3 standen sich nun die etwas enttäuschten Hellmich-Brüder wieder dem Gastgeber gegenüber. Der erste Durchgang war ausgeglichen (22:18 Muppets), doch auch um die Mittagszeit ist man nicht gegen Tiefschlaf und Orientierungslosigkeit gefeit. Fünf Minuten ohne Punkte kehrten das Bild um. Plötzlich führten Flower Power (32:24). Doch die Muppets rappelten sich wieder auf. Ein 8:0- Run und alles war wieder offen. Ein Korb von Lothar Hellmich, ein Dreier von Wolfgang Hager und schon hatten die Gastgeber wieder die Nase vorn. Ein Muppets-Foul beim Dreierversuch schien in der Schlußminute wieder alles zunichte zu machen, doch wurde nur einer der drei Versuche verwandelt. Wieder musste der Sudden-Death herhalten, um für eine Entscheidung zu sorgen. Wieder war ein Foul von Heiner Desch Grund für Freiwürfe und wie im Vorrundenspiel gegen die Aufsessigen war dies das Ende der Begegnung.
Das Finale brachte nun eine Neuauflage unseres ersten Spiels am Vortag. Während bei uns Udo aus beruflichen Gründen nicht mit auflief, und Bärbel ihren kaputten Fuß nicht weiter belasten wollte, fehlte beim Gegner Rigobert „Leo“ Kaiser, Bayern 5 sei Dank! Unser Verteidigungskonzept sah vor, dem Zweimetermann Peter Pechmann (#5) eine indiviuelle Bewachung zuzuteilen und mit dem Rest der Labbos eine Vierer-Zone zu bilden. Das Konzept ging auf. Zwar erzielte der agile Center die ersten Punkte der Partie doch danach gelang ihm in der ersten Hälfte lediglich ein weiterer Freiwurfpunkt. Am Ende steuerte er insgesamt nur fünf Punkte bei. Dafür sprangen Mario Braun (#10) und vor allem Youngster Ralf von Gülick (#2) in die Bresche. Sie erzielten allein 20 der 32 Punkte der ersten Halbzeit. Auf unserer Seite hielten Andi Fischer mit zehn Punkten (zwei Dreier) und Bedrooch mit 14 Punkten dagegen (Halbzeitstand 36:32). Die Ausgeglichenheit in dem hart umkämpften Finale setzte sich bis zur 9. Minute der zweiten Hälfte fort, als Peter Pechmann unter unserem Korb unglücklich umknickte. Nachdem er mehrere Minuten auf dem Feld behandelt wurde schied er aus und bei seinem Team war der Faden gerissen. Micha, Bedrooch, Matches, Rö und ich erzielten die nächsten Punkte für unsere Sechs-Punkte-Führung. Ein Dreier von Mario Braun und ein Korb von Andi Bauer machte die Partie wieder spannend. Bedrooch verwandelte diesmal nur einen von zwei Freiwürfen. Unsere Zwei-Punkte-Führung machte ein weiterer Dreier von Mario zunichte. Ein Korb mußte dringend her. Da zog Matches von jenseits der Drei-Punkte-Linie ab. Allen Labbos blieb beinahe das Herz stehen, doch gegen alle Erfahrungen der vergangenen Minuten fand der Ball sein Ziel. Ein Notschuss des Gegners tat ihnen den Gefallen nicht und wir gewannen mit 65:63.
© Labbos-Post vom 08.11.1996
